Der Biber ist ein Wasservieh
doch sieht man ihn bei Tage nie.
Erst in der Nacht, bei Mondenschein
nagt er die Bäume kurz und klein.
Wenn dann der Tag die Welt erblickt
sind all die Bäume schon geknickt.
Derweil der Übeltäter ruht
in seiner Burg, dort geht's ihm gut
Den Wandrer , der am Flusse streift,
bei Tag Verwunderung ergreift.
Wem an des Ufers steilem Hang
solche fleißges Nagewerk gelang?
Er sucht den Biber und sein Haus
doch der kommt heute nicht mehr raus.
Der denkt schon an den nächsten Baum
und nagt ihn um, doch nur im Traum.
Erst wenn die Nacht hernieder sinkt,
dem Fluß die dunkle Stille bringt,
die Nixen in dem Fluten toben,
da kommt der Biber auch nach oben.
Er schaut , wo denn noch Bäume sprießen,
die sich des Nachts noch fällen ließen.
Denn er hat weiter nichts gelernt,
wie Bäume man geschwind entfernt.
Und die Moral von der Geschicht'
trau einem Elbebiber nicht.
Bei Tage schläft er still und stumm,
des Nachts da bringt er Bäume um.